„Wie gut ist es, ein Ungar zu sein!“ 3. Ausgabe der „Heimkehrer“ vorgestellt
„Wie gut ist es, ein Ungar zu sein!“ 3. Ausgabe der „Heimkehrer“ vorgestellt
Nach den Erfolgen der ersten zwei Ausgaben interviewte Péter Gyuricza zwölf weitere Auswanderer, die kürzlich beschlossen, nach Ungarn zurückzukehren. Das Buch wurde unter der Schirmherrschaft der Stiftung Freunde von Ungarn veröffentlicht. Die Stiftung ist Herausgeber der Nachrichtenportale „Hungary Today“ und „Ungarn Heute“. Das Buch „Heimkehrer 3“ (Visszidensek 3.) wurde am Donnerstag vorgestellt. Bericht von Ábrahám Vass, übersetzt von Ungarn Heute.
Bei der Buchvorstellung hob E. Sylvester Vizi, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung hervor, wie gut es ist, Ungar zu sein. Er betonte, dass die Ungarn nicht nur auf die 1000-jährige Staatlichkeit und auf ihre Sprache stolz sind, sondern auch auf ihre Kultur, die für sie spezielle Gedanken und Gefühle mit sich bringt. Auf den berühmten Schriftsteller Sándor Márai verwiesen, sagte Vizi, dass Sprache und Kultur als Bindeglied zwischen Ungarn innerhalb und außerhalb der Grenzen dienen.
Wer diese Kultur kennengelernt hat, wird das nie mehr vergessen
„Das Beispiel dieser dreimal 12 Personen, die in den drei Bänden vorgestellt werden, beweist dies“ – so Vizi.
Darüber hinaus sind die (Hauptpersonen der) Bücher auch eine Bestätigung dafür, dass
…diejenigen, die sich für eine Rückkehr nach Ungarn entscheiden, tatsächlich den Weg nach Hause und gleich ein Zuhause (hier) finden können
so Vizi.
Nachdem sich der Autor, Péter Gyuricza bei allen bedankt hat, die an der Veröffentlichung des Buches teilgenommen oder mitgewirkt haben, einschließlich E. Sylvester Vizi, Gábor Gyuricza, der die Idee zu den Büchern hatte, den Druckereien und der Stiftung, erzählte er über das vergangene Jahr und sprach auch über seine zukünftigen Pläne.
Leider verstarb in diesem Jahr, nach langer Krankheit Csaba Emődy, der im zweiten Buch über sein Leben erzählte.
Im letzen Jahr machte man mit dem Buch eine Tournee nach Nagyvárad (Oradea), Kolozsvár (Cluj-Napoca) und Rimaszombat (Rimavská Sobota). Dank eines Stipendiums des „Gábor Bethlen Fonds“ hatte der Autor auch die Möglichkeit, 10 Tage in Kanada zu verbringen und dort fünf Publikumstreffen abzuhalten.
Gyuricza berichtete auch über seine Zukunftspläne. Vor allem sind die drei Bücher ab sofort im öffentlichen Buchhandel erhältlich. Darüber hinaus ist geplant, eine Auswahl von 12 Personen aus den drei Büchern in Spanisch, Portugiesisch und Englisch zu veröffentlichen.
Heimkehrer des dritten Bandes
Péter Gyuricza präsentierte kurz seine zwölf Interviewpartner durch ein Stück des Interviews oder durch eine kurze persönliche Geschichte. Der Schweizer und ehemalige Burg Kastl-Absolvent Tamás Berdefy erzählte im Buch: als er 1992 nach Ungarn zurückkehrte, dachte jeder, er sei „dumm“, aber in Ungarn konnte er sich ein viel besseres Leben leisten als in der Schweiz (als Angestellter eines deutschen Unternehmens). Ági F. Bester wurde in Brasilien geboren und kehrte nach 18-jähriger Tätigkeit beim Generalkonsulat in der brasilianischen Stadt nach Ungarn zurück. Sie arbeitet jetzt als Übersetzerin. Adrián Courage behauptet, er habe immer noch eine doppelte Identität. Vor 200 Jahren verdiente seine Familie ihren Lebensunterhalt mit der englischen Biermarke Courage, daher kommt sein Name. Nach der Universität begann er in Deutschland zu arbeiten, zog dann mit seinem Unternehmen nach Ungarn, wo er jetzt übersetzt, Pressematerial bearbeitet und selbst der Protagonist seines zukünftigen Buches ist. Erzsébet Fóthy wurde in Buenos Aires geboren. Sie hob hervor: sie sei der Pfadfinderbewegung dankbar, dass sie ihre ungarische Identität bewahren konnte, und auch, dass ihren Ehemann gefunden habe. Tamás Kardos Gábriel behauptete, obwohl er in Kanada geboren wurde, sei er „ungarisch aufgewachsen“ und habe gelernt, dass seine Heimat Ungarn sei. Heute lebt er in Zalalövő und verwaltet von dort aus sein Unternehmen. Mihály Liszkay hat 1956 ausgewandert, begann sein Gastgewerbe in den Niederlanden und wanderte bald nach Kanada aus. Heute produziert er in Monoszló preisgekrönte Weine. Carlos Müller enthüllte, dass sein Großvater und sein Vater Ende der 1950er Jahre mit nur zwei Koffern aus Ungarn geflohen waren. In Venezuela hatten sie zunächst ein ruhiges Leben, doch bald führte die Politik zu einer Verschlechterung der öffentlichen Sicherheit und der Lebensperspektiven. Dies führte dazu, dass auch er mit zwei Koffern zurückkam, ähnlich wie seine Vorfahren. Judit Némethy Kesserű lebt immer noch im Dreieck Buenos Aires-Budapest-New York. Sie erzählte, dass die Eltern, die Ungarn verlassen hatten, immer bereit waren, zurückzukehren, vorausgesetzt, dass sich das politische System ändert. Ildikó Richter berichtete, wie sein Großvater berühmte und bedeutende ungarische Auswanderer nach Südafrika einlud, wo sie lebten, um sich mit der örtlichen ungarischen Gemeinde zu treffen und mit ihnen zu sprechen. Unter ihnen Ede Teller (Erfinder der Wasserstoffbombe) und Ottó Habsburg (der älteste Sohn von Karl I., dem letzten Kaiser von Österreich und König von Ungarn).
András Stevanovszky wurde in Österreich geboren und kehrte dank seiner Karriere bei Procter & Gamble nach Ungarn zurück. Gyuricza zitierte einige Gedanken von ihm, er sagte in dem Interview, dass die Assimilation bei den folgenden Generationen unvermeidlich sei. Deshalb drängt er alle Ungarn und ihre Nachkommen, nach Ungarn zurückzukehren. István Tőkes gab bekannt, dass er in den USA aufgrund seines berühmten Bruders, des kalvinistischen Bischofs und einer der wichtigsten Persönlichkeiten der rumänischen Revolution und auch der rumänischen ungarischen Gemeinde, László Tőkés, nie anders behandelt worden war. Einer Anekdote zufolge hielten ihn die meisten nach seiner Rückkehr nach Ungarn für „dumm“ oder für einen CIA-Agenten, da er beim US-Militär arbeitete. László Varjú wurde bei der Revolution 1956 inhaftiert und floh nach den Kämpfen nach Frankreich. Er landete jedoch in den USA, wo er als Militärarzt in der Armee arbeitete. Er wurde als Oberstleutnant in den Ruhestand versetzt. Er kehrte nach Igal (Komitat Somogy) zurück, wo er auch Bürgermeister war.
(geschrieben von Ábrahám Vass – Hungary Today, übersetzt von Ungarn Heute, Fotos: Tamás Lénárd)
Via: Ungarn Heute