Gewinner des 2021-er Freund von Ungarn Preises verkündet
ANIKÓ GÁAL-SCHOTT, „die Brücke Ungarns zur Gemeinschaft in der Region Washington“
Anikó Gáal-Schott war gezwungen, Ungarn 1956 im Alter von 12 Jahren zu verlassen. Sie ging mit ihrer Familie, machte den schwierigen Weg über die Grenze nach Österreich, zog danach nach Kanada, wo sie schließlich einen Bachelor of Science Abschluss in Biochemie an der Concordia University machte, bevor sie Zahnmedizin an der McGill University studierte. Weitere Details über ihre Flucht vom Eisernen Vorhang können Sie hier lesen.
Gáal Schott gründete schließlich A. Gaal & Associates, eine Design- und Beratungsfirma mit Sitz in Washington D.C. und diente sogar im Beratungsgremium für Kulturgüter von Präsident George W. Bush von 2003-2006. Sie ist in zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen tätig, viele davon stehen im Bezug zu ungarischen Angelegenheiten. Seit Jahrzehnten unterstützt sie Ungarn und Ungarns Interessen in den Vereinigten Staaten und anderen internationalen Foren.
Ein bedeutender Beitrag zu Gáal Schotts Nominierung war ihre Beteiligung bei der Bildung des Gedenksymposiums der Amerikanisch-Ungarischen Föderation, „Der Vertrag von Trianon, Eine ungarische Tragödie“. Insgesamt 30 tausend US-Dollar wurden dank Gáal Schotts Bemühungen bei der Durchführung des Symposiums gesammelt. Sie konnte das Symposium bei einem globalen Publikum bekannt machen, da sie über einen breiten Kreis an ungarischen Kontakten verfügt, besonders in D.C., wo sie als „die Brücke Ungarns zur Gemeinschaft in der Region Washington“ bezeichnet wurde.
ZSUZSÁNNA HAYNALNÉ KESSERŰ, eine Journalistin im Einsatz für Ungarn in Argentinien
Zsuzsánna Haynalné Kesserű ist verantwortlich für den Erhalt der ungarischen Medien und Kultur in Argentinien. Eine Journalistin, Publizistin, Bibliothekarin; sie ist verantwortlich für die Argentinisch-Ungarische Zeitung, eine Monatszeitung, die zwei bis drei tausend argentinische Ungarn erreicht.
Haynalné Kesserű ist sowohl die Redakteurin als auch die Herausgeberin ihrer Zeitung, die sie seit 2005 führt und Artikel sowohl auf Spanisch als auch auf Ungarisch veröffentlicht. Die Gründung der Zeitung war besonders wichtig, da das letzte ungarische Medium in Argentinien, das es seit 1929 gab, im Jahr zuvor abgesetzt wurde. Sie ist auch verantwortlich für die Gründung und den Betrieb des Hungária-Kreises der Bücherfreunde, der Buchausleihe und des Archivs, der einzigen ungarischen Bibliothek ihrer Art in Südamerika, seit 1976.
Sie gilt unter ihren ungarisch-argentinischen Altersgenossen als eine grundlegende und überaus segensreiche Rolle in der Diaspora, dank ihres Dienstes an der Gemeinschaft und ihres Schutzes der ungarischen Identität und Sprache im Ausland. Haynalné Kesserű erhielt nicht nur von vielen Schlüsselfiguren in der ungarischen Gemeinschaft Unterstützung, sondern auch Anerkennung von der Association of Latin American – Hungarian National Organizations (LAMOSZSZ) für ihre Arbeit für die gesamte Diaspora.
DER „EUROPA“-CLUB, ein Kulturzentrum für Wiener Ungarn gegründet von ’56-er Flüchtlingen
Mit Sitz außerhalb von Wien, Österreich, ist der Europa-Club ein Kulturzentrum für Wiener Ungarn, welches 1964 von Wiens großer Bevölkerung an ungarischen Flüchtlingen gegründet wurde, die sich dort nach der 1956-er Revolution niederließen.
Junge ungarische Flüchtlinge in Österreich haben nach der Revolution viel verloren und haben sich eine Gemeinschaft mit Gleichgesinnten gewünscht, um Sprachbarrieren zu überwinden, die ihre Einbürgerung in Österreich mit sich brachte. Ursprünglich diente der Club vor allem als ein Ort, wo junge Menschen zusammenkommen konnten, wobei 26 junge Ungarn in ihren 20-ern 1964 ihre Mitgliedschaft unterzeichneten. Schon 1967 änderte sich der Fokus von einem Ort, um Spaß zu haben, zu einem Ort, der die Notwendigkeit des Schutzes der ungarischen Kultur betonte.
Im Jahr 1967 gründete der Club „intergratio“, eine Zeitung auf Deutsch und Ungarisch. Im Dezember desselben Jahres wurde es bald in „Europa“-Club umbenannt, 10 Jahre bevor es anfing, regelmäßig zu veröffentlichen. Eine Zeit lang schien es, als ob der Club mangels Unterstützung auseinanderfallen würde, aber nach plötzlicher Aufmerksamkeit von anderen Gruppen und Clubs wurde es wiederbelebt und legte die intellektuellen Fundamente seiner Tätigkeit nieder. Im Jahr 1972 entwickelte die Gemeinschaft die Mentalität, sich selbst als kulturelle Gruppe von 56-ern zu sehen. Heute ist der „Europa“-Club ein wichtiger Mitwirkender beim Schutz der ungarischen Kultur und Identität in Wien, indem es soziale und kulturelle Events für Ungarns österreichische Diaspora organisiert.