Erster Tag der Freunde von Ungarn Online Konferenz

Erster Tag der siebten Freunde von Ungarn Konferenz

„Zweck und Ziel des ungarischen Staates  ist es, die ungarische Nation zu bewahren und die Lebensqualität der Ungarn zu verbessern“ sagte der stellvertretende Ministerpräsident Zsolt Semjén am Montag auf einer von der Stiftung „Freunde von Ungarn“ organisierten Online-Konferenz, die ein wichtiges Ereignis für die Freunde von Ungarn Stiftung ist, da es hunderte Mitglieder zusammenbringt, die aktiv daran arbeiten, Ungarns Gemeinschaften in der Diaspora zu verbessern. Die Organisation feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Vorsitzender des Kuratoriums, der ehemalige Präsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften betonte in seiner Begrüßungsrede: Auch die Stiftung engagiert sich für die Verstärkung der Zusammengehörigkeit der Ungarn.

Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung, Professor E. Sylvester Vizi begann mit der Begrüßung der vielen Ungarn, die sich der Stiftung aus allen 5 Kontinenten der Welt angeschlossen haben und „zu dieser Kulturnation gehören, die sich dadurch auszeichnet, dass sie der Welt auf dem Gebiet der Wissenschaften, des Sports und der Künste viel zu geben hat.“

Es ist wichtig, so Professor E. Sylvester Vizi, „dass die Welt den Erfolg der Ungarn anerkennt, denn genauso wichtig ist es, dass der Erfolg der Ungarn in der Welt zu Hause bekannt gemacht wird.“ Der Professor brachte zum Ausdruck, wie stolz die Stiftung auf die vielen Ungarn auf der ganzen Welt ist, die die ungarische Identität aufrechterhalten oder unterstützen. Sie ist stolz auf Katalin Karikó, die ungarische Biochemikerin, der wir die Impfung von Hunderten von Millionen Menschen zu verdanken haben.

„Die ungarische Nation könne nur überleben, wenn jeder Teil von ihr überlebt“, betonte Semjén, der als stellvertretender Premierminister für die ungarischen Gemeinden im Ausland, die Kirchenpolitik und die nationalen und ethnischen Minderheiten zuständig ist. Wenn ein Teil der Nation, wie z.B. die ethnischen ungarischen Gemeinschaften in der Slowakei oder in Rumänien, verschwinden würde, würde dies das Überleben der Nation als Ganzes gefährden

„Jede Nation ist ein einzigartiger und unwiederholbarer Wert, eine spezifische Wertökonomie, die nur sie der universellen Menschheit geben kann, so dass alles, was die Existenz einer Nation beschneidet, letztlich den Reichtum des Vermögens der ganzen Menschheit beschneidet“, betonte Semjén. Er sagte, Internationalismus und Chauvinismus widersprächen der Vorstellung der Ungarn von einer Nation und fügte hinzu, dass alle Nationen die Aufgabe hätten, ihre eigenen Werte und ihr Erbe zu bewahren und zu präsentieren.

Im Vergleich zu 2010 gibt der Staat mehr als das Zehnfache für die Bewahrung der Identität der im Karpatenbecken lebenden Ungarn aus: Tausend Kindergärten wurden gebaut oder renoviert, dreitausend Kirchen saniert und Hunderte im Karpatenbecken gebaut, die öffentliche Bildung bis hin zu Universitäten wurden gefördert. Im Rahmen des Programms „Kőrösi Csoma Sándor“ werden mehr als hundert Universitätsstudenten zu den im Ausland lebenden Ungarn geschickt, um den dort lebenden Menschen ungarische Geschichte und Kultur auf Ungarisch zu vermitteln, und es werden Stipendien an die in der Diaspora lebenden Menschen vergeben, die ihr Universitätsstudium in Ungarn fortsetzen wollen.

Er fügte hinzu, dass die Regierung auch die Wirtschaft im Karpatenbecken entwickelt, denn „es reicht nicht aus, dass die Ungarn ihre Identität bewahren können, wenn der Lebensunterhalt in ihrem Heimatland nicht gesichert ist“. Zsolt Semjén betonte auch, dass bereits mehr als 1,1 Millionen Ungarn im Ausland die ungarische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Das bedeutet die Vereinigung der Nation unter öffentlichem Recht, was die einzige Antwort auf Trianon ist. An die ganze ungarische Nation gerichtet, sagte der stellvertretende Ministerpräsident: „Wir zählen auf Sie und Sie können immer auf Ungarn, auf die ungarische Regierung, auf uns in allem zählen.“

Auf eine Frage sagte er, es war ein naiver Gedanke, dass der Beitritt zur Europäischen Union die Probleme der jenseits der Grenzen lebenden Ungarn lösen würde. Die Situation habe sich zwar verbessert, da es seit unserer Mitgliedschaft für die Ungarn aus Siebenbürgen leichter ist, nach Ungarn zu kommen, aber man kann jedoch nicht sagen, dass die EU-Mitgliedschaft das Problem gelöst hat. Er fügte hinzu, dass die EU von den Rechten der Nationalitäten oder Religionsgemeinschaften „nichts hören will“. Das zeige auch der Fall von „Minority SafePack“, das die EU-Kommission trotz der gesammelten Unterschriften „einfach vom Tisch gefegt hat“. Wir werden aber nicht aufgeben, wir werden die Frage der Nationalitäten immer wieder hervorbringen.

Über Ungarns Impfplan sagte der stellvertretende Ministerpräsident, dass alle Ungarn die Impfung und den ungarischen Immunitätsausweis bekommen können, und die Regierung führt bilaterale Vereinbarungen über die Annahme des ungarischen Impfpasses. "Falls ein Land die ungarischen Impfstoffe nicht akzeptiert, dann werden auch wir die, in diesem Land verabreichten Vakzine nicht anerkennen", schloss er seine Gedanken.

Auch Präsident János Áder begrüßte in einer Videobotschaft die Mitglieder der Stiftung. Er begann seine Rede mit einem Zitat von Papst Franziskus, der sagte: „aus einer Krise geht man nicht genauso hervor, wie man vorher war: Entweder gehen wir besser oder schlechter daraus hervor.“

Áder erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, dass es schon zum zweiten Mal in Folge nicht möglich sei, die Mitglieder der Gemeinschaft der „Freunde von Ungarn“ persönlich zu treffen. "Die alltäglichen Veränderungen der Pandemie haben uns gelehrt, anpassungsfähig zu werden, um größere Probleme zu bewältigen. Viele haben sich darüber beklagt, dass das Virus auch im Jahr 2021 noch ein Thema ist und sie Veranstaltungen absagen, Pläne ändern, Reisen verschieben und Gelegenheiten neu überdenken müssen."

Áder betonte, dass die Situation eigentlich vielversprechender ist, als früher angenommen, da die Impfstoffe deutlich schneller entwickelt wurden, als gedacht. Die Impfstoffe wirkten als „ein Licht am Ende des Tunnels“, doch tauchten dann neue Virusvarianten auf, die sogar zu einer noch stärkeren, noch tödlicheren dritten Welle führten. Ungarns Impfrate deutet darauf hin, dass „wir bald den Meilenstein erreichen werden, von dem aus unser Weg nur noch zur Überwindung der Pandemie führt“. Dies sei weitaus vielversprechender, so Áder, als die Unsicherheit, die das vergangene Jahr unser Leben beherrscht hat.

Er hob die Arbeit der ungarischen Biochemikerin Katalin Karikó und ihrer Kollegen hervor, dank derer eine neue Technologie nun in der Massenproduktion von lebensrettenden Coronavirus-Impfstoffen eingesetzt werden kann. Der Präsident verwies speziell auf ein Interview von Karikó, in dem die Forscherin sagte, dass ihre Fähigkeit, Lösungen für die Hindernisse zu finden, immer von ihr selbst, ihrem Wissen und ihrer Ausdauer abhing.

Während der Konferenz wurde auch der „Freund von Ungarn“ Preis verliehen. Dieser ist eine renommierte Auszeichnung, mit der die außerordentliche Arbeit von ausgewählten Personen oder Organisationen in der breiten ungarischen Gemeinschaft anerkannt wird. Dieses Jahr wurden zwei Personen und eine Organisation für ihre bemerkenswerte Arbeit nominiert: Anikó Gáal-Schott, „die Brücke Ungarns zur Gemeinschaft in der Region Washington“, Zsuzsánna Haynalné Kesserű, eine Journalistin im Einsatz für Ungarn in Argentinien, und der „Europa“-Club, ein Kulturzentrum für Wiener Ungarn gegründet von ’56-er Flüchtlingen.

Quelle: Ungarn Heute

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